Falsche9
Vodka, Rhabarber und ein Hauch von Vanille.
Man nannte ihn die Falsche9 und alle kannten ihn, nur wie kam Uwe bloß zu diesem Spitznamen? Der Legende nach ereignete sich folgende verrückte Geschichte: Er hatte nur noch eine Handvoll Spielchips, davon hing alles ab und diese eine Nacht entschied über seine Zukunft. Sollte er wieder verlieren, würde der Preis höher sein, als bloß weitere Schulden. Er musste um sein Leben spielen. Jenes Leben, das schon seit Jahren an einem seidenen Faden hing. Verlöre er, würde dieser Faden durchtrennt und er endgültig haltlos in den Abgrund rauschen. Als ihm seine Situation klar wurde, fühlte er sich, als wäre er soeben aus einem Albtraum in einer noch viel schlimmeren Realität aufgewacht. Wie war es nur soweit gekommen? Was war geschehen? Wo war er falsch abgebogen? Fest stand: Er hätte sich niemals die 100.000 bei „Juri dem Faultier“ leihen dürfen. Niemals!
Was sollte er tun? Abermals blicke er sich unruhig, im zur Spielhalle umgestalteten Keller um, und wusste… es gab für ihn nur ein Entkommen, wenn er das nächste Spiel gewann. An Juris Türstehern kam er nicht vorbei. Die Fenster waren vergittert und die einzige Tür massiv. Aber selbst wenn ihm die Flucht gelang, sie würden ihn aufspüren und dann gnade ihm Gott.
Er musste also spielen… um seine Zukunft – um sein Leben!
Poker war keine Option, denn jeder wusste, dass seine Gegner dann Juris Jungs waren, die alle falsch spielten. Die Automaten waren auch manipuliert. Aber er konnte nichts anderes…und selbst das eher schlecht als recht. Wäre er wohl sonst in dieser Zwickmühle gelandet?
Da blitzte in seinem Augenwinkel etwas auf und ein Schein blendete ihn. Reflektierte sich etwa das Licht im Roulettekessel, den er zuvor noch nicht bemerkt hatte? Zufall? Ein Zeichen? Ein Wink des Schicksals? Er hatte noch nie Roulette gespielt.
Zielstrebig steuerte er den Tisch an und sondierte die Lage. Acht Spieler standen dort und folgten den eleganten und lässigen Bewegungen des Croupiers. Mit ihm waren es also Neun – seine Glückszahl!
Er warf alle Bedenken über Bord und nahm seine letzten Jetons aus der Tasche. Ohne weiter nachzudenken setzte er alles auf die schwarze Neun. Dann die berühmten Worte „Rien ne va plus“ und schlagartig bereute er sein Tun! Er bemerkte seinen Fehler zu spät… denn da er am falschen Ende des Spieltischs stand, hatte er alles auf die Sechs gesetzt. Die falsche Neun!
Er hielt den Atem an und die Zeit verging wie in Zeitlupe. Quälend langsam drehte sich die glänzende Kugel, taumelte und hüpfte über die vielen Nummernfächer. Komm schon, komm schon, fieberte er mit.
Schließlich fiel die Kugel und blieb in einem Fach liegen… Unfassbar! Wahnsinn!Sechs, sechs, sechs gewinnt – Seine falsche Neun.
Die Idee einen Likör zu testen kam bei mir ja eher so ‘semi’ an. Vielleicht wurde mir aus diesem Grund auch verheimlicht, was dieses ominöse Getränk Falsche9 eigentlich ist. Perfide hat man mich über den verrückten Namen erst neugierig gemacht, dann gedrängt, bis ich schließlich einlenkte: „Ja, ich mache die Verrückte9, geht mir jetzt nicht weiter auf die Nerven. Wie Bitte?! Ach so, Falsche9… was auch immer“.
Ich vermutete, dass meine Mitstreiter sich daraufhin gefreut haben, dass ich Idiot zugesagt hatte, einen Rhabarber Likör zu testen. Ja schlimm, aber so schätze ich meine Freunde eben ein!
Doch was kann ich sagen: Sollten die Gedanken der werten Herren von Testen & Texten auch nur ansatzweise in die Richtung gegangen sein…so lagen sie aber mal meilenweit daneben!
Wie richtig schmeckt denn eine Falsche 9?
Was für eine Überraschung versteckt sich denn in dieser pink-schwarz-weiß gestalteten Flasche? WOW, schlagartig bin ich im Thema und nach dem ersten Schluck total begeistert.
Aber der Reihe nach. Fangen wir mit dem Geruch an: Ein süßlicher Mix aus Rhabarber mit deutlicher Vanille-Note strömt mir entgegen. Ich fühle mich an Nachtisch und Süßigkeiten erinnert. Stark und schon so lecker, dass man seine Nase am liebsten zu einem Mund umfunktionieren möchte, um endlich zu probieren.
Ab mit dem “Neuner” in ein Schnapsgläschen und die Kehle benetzen. Erster Eindruck: Der Geschmack ist wesentlich ausgewogener, als es der Geruch angedeutet hat. Nicht zu süß, dazu eine leicht ausgewogene Schärfe (trotzdem nur 15% vol.), die mit einer perfekten Säure ein vollendetes Setting für die eigentlichen Stars bietet: Rhabarber und Vanille, nein, besser gesagt – Ein Traum aus natürlichem Rhabarberaroma mit einer harmonischen Vanillenote.
Trinkbarer Nachtisch quasi. Ein ewiger Frühling mit „Rhabarber-Kompott-Kuchen-Muus-Krumbel-Eis-Torten-Nachtisch“ aus der Flasche! BÄÄMM!
Ich gebe zu, nach dem ersten Testen dachte ich mir ein paar Tage später: “Kann ja nicht sein, dass die NEUN Dir so gut geschmeckt hat. Vergewissere Dich besser noch einmal.“ Wieder war ich angenehm überrascht von der präzisen Komposition dieses flüssigen Desserts. Ich bleibe also dabei, einfach nur lecker! Auch beim dritten und vierten Überprüfen war meine Begeisterung nicht gemindert. Genauso ging es meinen, sich erst zierenden, Mitstreitern.
Liebe Falsche9, Du bist wahrlich eine kulinarische Bereicherung. Aber wieso Falsche9? An diesem Getränk ist überhaupt nichts falsch. Ganz im Gegenteil: Der Name ist cool und bleibt nicht nur Fußballern im Gedächtnis.
Fazit: Es gibt soviel schlechten Likör… Du gehörst definitiv nicht dazu! Verzeih mir bitte meine Voreingenommenheit – Du hast mich überzeugt.
Eine super Idee, die auf den Punkt umgesetzt wurde. Rhabarber Likör, der keine Wünsche offen lässt und zu begeistern weiß. Ich probiere jetzt noch einen!
Wo bekomme ich den guten Tropfen?
Homepage: http://www.falsche-9.com/
Zum Shop: Hier bestellen
Hersteller: Inh. Domenico Tomeo, Schlenderhaner Straße 10a, 50735 Köln